Ich habe schon länger überlegt einen Blog über Tinder, oder generell Online Dating zu schreiben und habe dann ein bisschen gegoogelt und habe folgenden Text kopiert. Er bringt es nach meinem Verständnis auf den Punkt.
Tinder bietet den schnellen Zugriff auf das Date für Zwischendurch. Allein diese Option verändert das Beziehungsleben von heute grundsätzlich. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie zur tiefenpsychologischen Mechanik der populären Dating-App.
"In Phasen oder Momenten von Einsamkeit, Leere oder Langeweile bietet Tinder verheißungsvolle Multioptionalität und die Aussicht auf den Sprung ins Neue." Mit dieser Quintessenz schließt Anne-Kathrin Vitt, ihre Studie ab, die sie als Masterarbeit durchgeführt hat. Es ging um die Nutzung der Dating-Plattform Tinder. Dort kann man per Handstrich verschiedene potenzielle Partner anschauen und schnell entscheiden, ob man Interesse hat oder nicht. "Der faktische und psychologische Aufwand bleibt minimal, was den Wert der Tinder-Dates zunächst niedrig hält", schreibt Vitt. Das senkt die Hemmschwellen und mache mögliche Absagen leicht verschmerzbar. Auf diese Weise könne man sich völlig spontan zum Bier in der nächsten Kneipe verabreden oder direkt im Schlafzimmer.
Tinder vermittle daher ein "Gefühl der Leichtigkeit", indem ein Date auf das andere folgt und parallel mit zahlreichen Matches geflirtet wird. Worüber die User oft regelrecht in eine „Dauerschleife der Kontaktunverbindlichkeit“ geraten, sagt Vitt. Wird ein Match aufgelöst, rücken zahlreiche Kandidaten nach. Durch das simple Konzept der App kann mit nur wenigen Fingerbewegungen Ersatz gefunden werden, ohne dass dafür viel Energie, Mut oder Geld aufgebracht werden müsste. Die Nutzer treten in Kontakt, ohne sich wirklich auf das Gegenüber einlassen zu müssen. Tinder wird zum Rausch.
Besonders am Anfang sei dieses Gefühl durchaus mit einem Rausch vergleichbar – die Nächte werden nicht mehr durchgetanzt, sondern durchgetindert. In den Gesprächen mit den Probanden konnte zudem eine zunehmende Lockerheit festgestellt werden. Die Dates werden zu allerlei selbstbewusst-sexuellen, aber auch unverbindlichen Beziehungs-Experimenten genutzt.
Zwischen Single-Leben und Beziehung können die Nutzer Vorteile beider Seiten nutzen und gleichzeitig sämtliche Nachteile umgehen. Kontaktabbruch ist jederzeit möglich.
"Tinder dient den Nutzern als Beziehungsersatz und schützt gleichzeitig vor schmerzlichen Erfahrungen."
Diesen Zwischen-Zustand halten einige User nach beendeten Beziehungen, während Lernphasen oder am Anfang der Karriere bewusst eine gewisse Zeit aufrecht, heißt es. Doch über kurz oder lang könne aus dem Überfluss ein Überdruss werden. Das Daten ist zwar ohne Risiko, aber oft beliebig; dem Konsumrausch folgt Leere, der Intimität folgt Abstumpfung. "Die Leute stellen fest, dass Tinder Spaß macht, meist aber nur wenig Entwicklung möglich ist", so Vitt. Rasch entstehe dann eine Sehnsucht nach echter Bindung, nach Verbindlichkeit und einer Beziehung mit Perspektive. Die Romantik fängt bei Tinder dann an, wenn Paare als Beweis für ihre ernsten Absichten die App gemeinsam löschen – wie es ein befragtes Pärchen erzählt hat. Zugleich wirkt Tinder im Hintergrund fortwährend als verlockende Versuchung und fordert bestehende Beziehungen heraus.
Ouelle: Horizont.
Ich war eine Zeit lang aus Einsamkeit und dem Wunsch nach Kontakt und Nähe oft auf diesen Plattformen. Und kürzlich nur kurz wieder und bin gleich wieder weg. Für mich ist es Konsum von Menschen. Ich will nicht sagen, dass ich da auf schlechte Menschen treffe und möchte nicht urteilen, aber etwas Gutes und Nachhaltiges ist bis jetzt leider auch nicht passiert. Tinder als Zwischenzustand und Beziehungsersatz, um sich nicht zu binden ist ein spannender Ansatz und macht Sinn für mich.
Die Studie besagt: Eigentlich nutzen Menschen Tinder, weil sie noch in der eigenen Findungsphase sind und diese Unverbindlichkeit im Online-Dating nutzen, um herauszufinden was sie möchten. Krass, Menschen benutzen Menschen als Versuchskaninchen.
Dass ist ja alles kein Problem, wenn sich zwei Gleichgesinnte finden, nur wenn dann doch mehr entsteht, man aber nicht weiss was man will, hat sich aber trotzdem verbindlich gewählt und kann diesem Zwischenzustand nicht entfliehen. Das Chaos ist perfekt. Man verletzt sich unbewusst.
Es ist die Digitalisierung der eigenen Bedürfnisse und des Menschen. So kann es dann auch passieren, dass man jeden Morgen nach dem Aufstehen, als Erstes meine Blogs lesen muss, um den sich selbst zu fühlen. Passt auf euch auf, pass auf dich auf!
Ein guter Freund sagt immer: "Was einfach zu haben ist, ist gefährlich"
Hier der Song dazu: Sag mir Süssigkeiten
@simis - sei kein Zwischenspiel - sein ein Endspiel. Alles andere kostet mehr Energie!
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